Viele Klienten mit problematischem Suchtmittelkonsum lassen sich auf einen Entzugs- und Abstinenzprozess nicht ein. Für sie stellt das Ziel „nie wieder“ keine Option dar. Die Gründe dafür sind vielfältig: Wiederholt erlebte Rückfälligkeit, entmutigende Erfahrungen während der Abstinenzbehandlung und/oder diffuser oder unzureichender Leidensdruck sind oft die entscheidenden Kriterien. Ebenso argumentieren viele Betroffene, dass sie in ihrer momentanen Lebenssituation schlicht nicht vollständig auf Drogen verzichten wollen oder können.
Die Praxis zeigt, dass das „Vorsetzen“ des Abstinenzziels auch dann nicht zum Erfolg führt, wenn Macht- oder Druckmittel (z. B. Drohung) zum Einsatz kommen. Auch Ermahnungen, der Suchtmittelverzicht würde gesundheitlich positive Folgen zeitigen, finden bei den Betroffenen oft keinen Widerhall.
Dies ist zu akzeptieren. Gleichzeitig sollte jede Möglichkeit zur positiven Beeinflussung der Suchtproblematik willkommen geheißen und professionell unterstützt werden.
Die Konsumreduktionsprogramme Kontrolliertes Trinken (kT) und Kontrolle im selbstbestimmten Substanzkonsum (KISS) schaffen hier Abhilfe und sind wichtige und hilfreiche Angebotserweiterungen für die Suchthilfe.
kT und KISS sind Selbstmanagementprogramme zur gezielten Reduktion des Konsums legaler und illegaler Substanzen. Ziel ist, die Klienten darin zu unterstützen, ihren Konsum einzuschränken oder gegebenenfalls ganz einzustellen. Eine Reduktion des Suchtmittelkonsums ist möglich, und – in der Folge – auch die völlige Abstinenz. Krankenkassen fördern diesen Ansatz finanziell im Rahmen der Prävention.
Die GK Quest Akademie bietet zum Themenfeld „selbstkontrollierter Suchtmittelkonsum“ eine Reihe von Aus- und Fortbildungskursen an:
In den 15 Modulen des S.T.A.R. werden die Themenbereiche aufgegriffen, die nach heutigem Stand empirischer Forschung und theoretischer Erkenntnis für die Vorbeugung von Rückfällen und einen hilfreichen Umgang mit eingetretenen Ausrutschern von zentraler Bedeutung sind.
Die GK Quest Akademie bietet zum Themenfeld „Rückfallprävention“ eine Reihe von Aus- und Fortbildungskursen an:
Mttlerweile bieten eine Reihe von Suchtberatungsstellen im deutschsprachigen Raum das Programm KLAR-O für KundInnen der regionalen Arbeitsverwaltung an. FallmanagerInnen können Arbeitslose, bei denen Alkoholmissbrauch als Vermittlungshemmnis vermutet wird, in dieses Programm schicken.
Das Programm besteht aus fünf Sitzungen mit 90 Minuten Dauer. Es gibt obligatorische individuelle Vor- und Nachgespräche. Im Gruppenprogramm erarbeiten die Betroffenen Grundinformationen über Alkohol, nehmen eine Bestandsaufnahme ihres Konsums vor und verschaffen sich Klarheit über ihre persönlichen Ziele. Zum Abschluss der Maßnahme werden konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensqualität erarbeitet.
Programmaufbau und -durchführung basieren auf den Grundannahmen und Prinzipien der motivierenden Gesprächsführung.
Es stehen umfangreiche Materialien zur Verfügung. Der Trainerleitfaden enthält detaillierte Hinweise zur Durchführung und Umsetzung des Programms. Die KLAR-O-Gruppenteilnehmer arbeiten mit einem Teilnehmerhandbuch. Weiterhin gibt es Sreening- und Diagnostikinstrumente.
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